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Unterirdisches Leuchten

Tief im Innern der Berge, fernab des Tageslichts, liegt sie verborgen: eine Marmorgrotte, wie aus einer anderen Welt. Hier flüstert das Gestein uralte Geschichten, während ein unterirdischer Wasserfall aus dem Schatten hervortritt – nicht laut, nicht gewaltsam, sondern mit einer Sanftheit, die an Atem erinnert.

Das Licht, das durch schmale Öffnungen fällt, scheint kaum real. Es tastet über die feuchten Wände und trifft auf kristallklares Wasser. Dunkel und doch lebendig – dieser Ort ist nicht tot, sondern träumt. Und wer lange genug hinsieht, hört vielleicht, wie der Stein selbst spricht.

Die Dunkelheit fordert Geduld. Sie zwingt den Blick zur Ruhe, zur Konzentration auf das Wesentliche. In dieser Grotte regiert nicht das Spektakel, sondern die Präsenz – das Fließen, Tropfen, Atmen.

Auch fotografisch war Zurückhaltung gefragt: keine Langzeitbelichtung, kein aufdringliches Licht. Ich entschied mich bewusst für eine kurze Belichtungszeit, um die Bewegung des fallenden Wassers kraftvoll einzufangen. Die Blende blieb geöffnet, um möglichst viel Licht aus der Dämmerung zu holen, und der ISO-Wert wurde angehoben – gerade so weit, dass Struktur und Tiefe bewahrt blieben. Ein Stativ war unerlässlich, nicht wegen der Belichtungszeit, sondern wegen der Komposition: Jeder Winkel musste sitzen, jede Linie im Gestein sollte Teil des Bildes sein.

So entstand dieses eine Bild – nicht als Abbild eines Ortes, sondern als Tor in eine stille, zeitlose Welt. Die Marmorgrotte bleibt verborgen. Doch wer hinsieht, darf für einen Moment eintreten.

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