Manchmal zeigt sich Schönheit an Orten, an denen man sie nie vermuten würde.
Dieses Bild entstand an einem toten Baum im Wald. Unterhalb des Stammes, verborgen im Schatten, hing ein feines Spinnennetz, so zart und unscheinbar, dass es im natürlichen Licht des Morgens kaum zu erkennen war.
Erst als ich meine kleine Lampe nahm und vorsichtig unter den Stamm leuchtete, begann das Netz zu leben. Winzige Tropfen glühten plötzlich auf, als hätte jemand kleine Funken darin verteilt. Ohne dieses Licht wären sie unsichtbar geblieben, verloren im Dunkel, verborgen unter dem alten Holz.
Ein leiser Windhauch ließ das Netz schwingen, und die Tropfen funkelten nur für einen kurzen Moment, bevor sie wieder im Schatten verschwanden.
Es war ein zarter Tanz zwischen Sichtbarkeit und Verschwinden, ein Augenblick, der fast nicht existierte und dennoch eine unglaubliche Tiefe hatte.
Ich habe dieses Bild „Gefangenes Leuchten“ genannt, weil das Licht in diesen Tropfen für einen einzigen Moment gefangen blieb.
Nicht festgehalten, sondern nur kurz berührt. So, als würde das Unsichtbare für einen Atemzug sagen: Ich bin auch da.
Für mich sind solche Momente das Herz meiner Art der Makrofotografie. Sie entstehen nicht auf Wegen oder an offensichtlichen Stellen, sondern dort, wo alles dunkel wirkt.
Man muss bereit sein, Licht dorthin zu bringen, wo niemand hinschaut. Dann zeigen sich diese kleinen Wunder, flüchtig, zart und kostbar.
Diese Aufnahme ist nur eines von mehreren Bildern, die auf dieser Waldtour entstanden sind.
Wer tiefer in diese verborgenen Lichtmomente eintauchen möchte, kann die ganze Serie in meinem Video erleben, in dem sie für einen Augenblick sichtbar werden.


Wunderschönes Bild, toll eingefangen!
Sehr Du hast den Blick fürs Detail!
Wow Dirk, this is such a fantastic and beautil photo! I hope that you can frame it for your home! Tha k you for sharing this! ☺️