Der Sonntagmorgen begann still. Kein Laut, kein Wind, nur das sanfte Licht über den Bergen. Ich war früh unterwegs, die Sonne stand tief und spiegelte sich etwas auf der Oberfläche des Sees. Die Luft war mild, ungewöhnlich weich für diese Zeit und alles lag in einer ruhigen, fast träumerischen Stimmung.
Ich saß am Ufer, trank meinen Kaffe und aß ein kleines Frühstück, während der Tag langsam Form annahm. Es war dieser Moment, in dem der Herbst sich verabschiedet, aber der Winter noch zögert. Die Farben verblassen, das Licht wird klarer, und die Landschaft wirkt, als würde sie den Atem anhalten, bevor etwas Neues beginnt. Die Umgebung war menschenleer. Nur das Rauschen eines entfernten Baches und das leise Plätschern am Ufer begleiteten den Morgen. Nichts drängte, nichts forderte. Es war, als würde die Natur sich einen Augenblick der Ruhe gönnen.
Als „norwegischer Berliner“ sehne ich mich oft genau nach solchen Momenten.
Diese Touren in die einsame, offene Natur sind seit fast 25 Jahren eine stille, aber tiefgreifende Bereicherung in meinem Leben.
Sie schenken mir nicht nur Bilder, sondern auch Klarheit, Erdung und das Gefühl, angekommen zu sein.
Ich liebe diese Zwischenzeiten. Wenn das Jahr sich wandelt, ohne sich festzulegen. Wenn der Himmel noch warm wirkt, obwohl der Schnee schon auf den Bergen liegt. In solchen Momenten wird das Sehen langsamer, das Denken klarer.
Solche Tage erinnern mich daran, warum ich hinausgehe. Nicht um das Spektakuläre zu finden, sondern das Einfache.
Ein stiller See, sanftes Licht, das Gefühl von Zeitlosigkeit und der Gedanke, dass der Übergang oft der schönste Zustand von allen ist.
Wie dieses Bild und viel andere entstanden sind, zeige ich an dieser Stelle in einem kurze Video.


So eine schöne Beschreibung für ein schönes Foto: es war dieser Moment, in dem der Herbst sich verabschiedet, aber der Winter noch zögert.
Vielen Dank! Dieser Moment hat mich tief beschäftigt. Dieses stille Innehalten zwischen Herbst und Winter, wenn die Natur kurz den Atem anhält. Ich freue mich sehr, dass du diese Stimmung im Bild mitfühlen konntest.
Liebe Grüße
Dirk
Wieder so eine traumafte Stimmung! Die Steine im Wasser wirken auf märchenhafte Weise wie lebendig.
Vielen Dank! Das freut mich sehr. Genau diese märchenhafte Stimmung hatte ich vor Ort im Kopf. Als würden die Steine für einen Moment lebendig werden. Das ruhige Wasser und das weiche Licht haben dabei den Rest getan.
Liebe Grüße
Dirk
Harmony. Beauty.
Thank you. That means a lot.
Absolutely beautiful, Dirk!! Wow. ❤️☺️
Thank you so much, John! I really appreciate it. Glad you liked it!
Diese unberührte Natur, wo du warst, wirkt unglaublich intensiv. Dass du dich dort geerdet fühlst, kann ich gut nachvollziehen. Auch, wenn du betontest, dass es hier nicht um schöne Landschaftsaufnahmen geht, wenn du unterwegs bist. Dennoch ist die schöne Landschaft ein Teil davon, der auch in ein mystisches Bild einfließt. Was du in diesem und den anderen Bildern eingefangen hast ist für mich das Tröstliche der Natur. Bei allem Unwegsamen im Menschenleben ist es die Natur, die uns stärken kann. Das Innehalten in einem Bild, kann, meine ich ebenso wirken. Da ich daran glaube, dass die Stimmungen im Foto mitvermittelt werden. Du nimmst schon einige Anstrengung auf dich und verlässt die warme Stube, um solche Stimmungen einzufangen. Während du dort hoch gingst, fragte ich mich, warum es dir unten nicht ausreichte. Naja, das erklärte sich beim Anblick des Sees sofort von selbst. 😉 Ich darf darauf vertrauen, dass du die „magischen“ Orte kennst. Feine Bilder wieder und eine Freude „dabeigewesen“ zu sein.
Liebe Grüße aus der ganztägig
Novembernebel umwobenen Kemenate,
SyntaxiaSophie
P.S.: Mein Blog hat seit einiger Zeit eine neue Adresse, da du der alten folgtest, bekommst du wahrscheinlich keine Meldung mehr von dort.
Liebe Sophie, vielen Dank für deine wunderbaren Worte. Sie bringen genau das auf den Punkt, was mich an solchen Orten bewegt. Diese Stille, das Unberührte, das Gefühl, für einen Moment Teil der Landschaft zu werden. Das ist für mich oft mehr als nur Fotografie. Es ist tatsächlich etwas Tröstliches, wie du sagst, eine Rückkehr zu etwas, das bleibt, auch wenn alles andere sich verändert.
Und ja, manchmal reicht „unten“ einfach nicht. Dort oben ist das Licht, die Weite und diese besondere Ruhe, die man nirgendwo anders findet.
Danke auch für den Hinweis mit deiner neuen Blogadresse, ich schau gleich mal vorbei.
Liebe Grüße in die neblige Kemenate
Dirk